Neulich früh morgens. Drei Kinder um mich rum, mehr oder weniger wach. Diverse Frühstückswünsche. Vor mir der Zettel mit dem Sponsored Run von K2, viel zu spät ausgefüllt (andere Geschichte, bald im Podcast zu hören).
Family Chat in WhatsApp: „XXX gibt pro angefangene Winkelminute (auf unserem Planeten) 92 EuroCent dazu.“ Yes thank you! Alles was ich JETZT will, ist zu wissen, ob und, wenn ja, wieviel Euro pro Runde die Familienmitglieder dazugeben mögen. Weder weiß ich die Rundenlänge von dem Sponsored Run, noch hab ich Bock das Ding von 1.852m (aka eine Seemeile) darauf runterzurechnen. Immerhin ist in einer dunklen Ecke vom Hirn noch Winkelminute mit Seemeile verknüpft, erstaunlich. Vor dem ersten Kaffee! Nächste WhatsApp: „… dass‘ne Winkelminute exakt eine Seemeile ist (360 Grad Winkel * 60 Minuten = 21.600  Winkelminuten Erdumfang = ca. 40.000 km Umfang) 1 sm entspricht per internationaler Definition 1.820 m.“ Okay, jetzt bin ich voll verwirrt, ich dachte Seemeile circa 1850 Meter oder so. Also fangen wir eine denkwürdige Chatfolge ein, in der fünf Minuten später, Taschenrechner-App, Alt- und Neuberechnung und nach Google Maps die Runde ausmessen sich rausstellt: besagtes Familienmitglied gibt genauso wie alle anderen 50 Cent pro Runde dazu. I love you truly, dear – only this is tot much in the morning.

Nach der Episode muss ich wohl nicht sagen, dass ich aus einem Haushalt komme mit hochbegabten Menschen. Die Diskussionen wie oben einfach mega finden.
Hochbegabung ist übrigens weder besonders lustig noch besonders noch erstrebenswert ist. Im Gegenteil, das war für manche zeitweise richtig scheiße. Wir haben da in der Familie auch noch alle Ausprägungen drin – und ich sag mal so, glücklicher macht mehr IQ auch nicht immer.
Hochbegabung ist einfach eine neurodiverse Ausprägung.

Ich hatte und habe Coachees, Freund:innen und Teammitglieder mit Hochbegabungen, liebste und hochinspirierende Menschen in meinem direkten Umfeld mit Autismusspektrum, AD(H)S, Hochsensibilität oder Legasthenie.
In der Zusammenarbeit und Führung frage ich: „Was brauchst Du?“ Bei meinen Workshops achte ich darauf durch Methodenauswahl Neurodiversität besser einzubeziehen. Sichere Settings zu schaffen. Aufmerksamkeitskurven zu berücksichtigen, körperliche Ausgleiche einzuplanen. Ich lese viel dazu. Mit Führungskräften entwickele ich gemeinsam Methoden, wie sie mit den neurodiversen Unterschieden im Team leichter umgehen können.
Ich würde mich als sensibilisiert zu dem Thema bezeichnen und dennoch möchte ich Neurodiversität noch viel besser mitdenken und -spüren können.

Von daher freue ich mich, dass wir auf der New Work Future Konferenz einen ganzen Block zum Thema Diversität inkl. Neurodiversität eingeplant haben. Ich freue mich aufs Lernen und den Austausch.

Wie geht es Euch damit? Was sind Eure Tipps?

Mehr zur New Work Work Future auf der ich zu Change, Sprache und Kommunikation sprechen werde.

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