Hast du schon mal erlebt, dass ein Team fast wie von unsichtbaren Fäden bewegt agiert – und plötzlich alles leichter geht?
In der Wissenschaft nennt man dieses Phänomen Synchronizität oder Synchrony. Gemeint ist, dass Menschen in Teams nicht nur inhaltlich abgestimmt arbeiten, sondern sich auf verschiedenen Ebenen angleichen: im Rhythmus ihrer Sprache, in Körperbewegungen, ja sogar in der Aktivität ihrer Gehirne.
🔬 Die Forschung dazu ist spannend:
Eine aktuelle Review zeigt, dass Teams mit hoher Interbrain-Synchrony – also messbar ähnlichen Gehirnaktivitäten – effizienter zusammenarbeiten und schneller gemeinsame Lösungen finden.
In einer Studie mit Design-Teams konnten Forschende beobachten, dass Synchronizität zwar die Geschwindigkeit und Effizienz erhöht, gleichzeitig jedoch die Gefahr von „premature convergence“ birgt – also zu schneller Einigkeit und weniger Vielfalt.
Neurowissenschaftliche Befunde deuten zudem darauf hin, dass Synchronizität Vertrauen, Empathie und Engagement fördert – Faktoren, die für Hochleistungsteam und für Change-Prozesse wichtig sind.
👉 Für die Praxis heißt das: Synchronizität ist ein Schlüssel für erfolgreiche Zusammenarbeit. Gleichzeitig braucht es Führung, die Balance hält – zwischen Gemeinsamkeit und kritischer Vielfalt.
In meiner Arbeit erlebe ich oft, dass Synchronizität nicht zufällig entsteht, sondern bewusst gestaltet werden kann: durch Rituale, Resonanzräume und kleine Interventionen, die Teams in Einklang bringen.
Ein paar Mikroübungen, die sofort wirken können:
Gemeinsam atmen (1 Minute)
✨Vor einem Meeting sechs tiefe Atemzüge – alle gleichzeitig. Klingt simpel, steigert die HRV, schmeisst die paraympathische Bremse an UND schafft sofort eine gemeinsame Basis.
✨Check-in mit Rhythmus
Bewegte Warm-Ups: Jede:r klatscht seinen Namen in einem kleinen Rhythmus, die Gruppe wiederholt. Körperliche Synchronizität fördert sofortiges Verbundenheitsgefühl. Da gibt es noch viel mehr kleine Interventionen.
✨Walk & Talk
Mein Liebling: Teams gehen zu zweit oder dritt eine Runde spazieren. Studien zeigen: Beim Gehen passen sich Schritte an – und damit auch Gedanken.
Gemeinsame Stille
✨ Solo & Silent im Meeting – kein Reden und gerne Brainwriting. Mögen die Intro besonders. Die gemeinsame Erfahrung von Stille wirkt verbindend und öffnet für neue Ideen. Und die lauten dominieren nicht den Raum. Gern mit Spiraling verbinden.
✨ Synchrones Visualisieren
Alle skizzieren gleichzeitig ihre Sicht auf ein Thema (etwa als kleine Zeichnung). Anschließend vergleichen. Das parallele Tun schafft Synchronizität – und Vielfalt bleibt erhalten.
Synchronizität ist wie ein unsichtbarer Kitt, der Teams zusammenhält und Change leichter macht.
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