Wer andere Menschen emotional co-reguliert, braucht mentale Muskeln und eigene Kraftquellen.
Wer von uns Eltern kennt es nicht: Wenn Kids oder Teens wütend, traurig oder überfordert sind, übernehmen Eltern eine unsichtbare Führungsaufgabe , die emotionale Co-Regulation. Und genau darin steckt eine erstaunlich präzise Parallele zu Führung in Organisationen:
⭐ Ruhe bewahren, wenn die Stimmung kippt.
⭐ Spannung aushalten, wenn Worte verletzen.
⭐ Halt geben, wenn Orientierung fehlt.
Ob zu Hause oder im Büro, Co-Regulation ist bewusste Selbstführung unter Druck.
Studien zeigen: Menschen, die regelmäßig Emotionen anderer mitregulieren, sei es im Familien- oder im Arbeitskontext, berichten häufiger über Erschöpfung und Gereiztheit.
Der Grund liegt im psychologischen Konzept der Selbstkontrollerschöpfung (Ego Depletion): Ruhig bleiben, deeskalieren, trösten oder führen, all das verbraucht mentale Energie. Und wer das über Stunden oder Tage hinweg tut, braucht Regeneration.
Besonders herausfordernd wird es, wenn:
💫 Unterstützung abgelehnt wird („Lass mich in Ruhe!“ – oder „Ich brauche kein Gespräch!“)
💫 unangenehme Emotionen lang im Raum bleiben
💫 man Ruhe zeigen muss, obwohl man selbst wütend oder erschöpft ist
💫 alle Anstrengung ins Leere läuft
Viele Eltern beschreiben das als emotionalen Dauerlauf mit spontanen Sprints, Führungskräfte auch. Beide balancieren zwischen Mitgefühl und Selbstverlust. Und genau dort liegt der Grat zur Erschöpfung.
Denn: Auch Führung heißt, Stimmungen zu halten, Konflikte zu regulieren, Orientierung zu geben. Oft während man selbst unter Druck steht.
Gute Führung (wie Elternsein) bedeutet, präsent zu bleiben, ohne sich selbst zu verlieren.
Was hilft dabei?
✨ Impathie & Selbstmitgefühl: Wer sich erlaubt, nicht perfekt zu sein, bleibt resilienter. Studien zeigen: Selbstfreundliche Menschen reagieren ruhiger auf emotionale Belastung.
🤝 Soziale Unterstützung: Austausch, Supervision oder Coaching sind kein Luxus, sondern Energiequelle.
🧩 Reflexion & Übung: Wer Muster erkennt, kann schneller regulieren – bei anderen und bei sich selbst.
Eltern wie Führungskräfte wissen: Emotionale Stabilität ist nicht nur Persönlichkeitsmerkmal in den Big Five, sondern vor allem ein Trainingszustand.
Und jede bewusste Regulation braucht Erholung und Pausen. Sonst kippt Balance in Erschöpfung. Vielleicht liegt genau darin die ehrlichste Form von Leadership: die Fähigkeit, andere zu halten, ohne sich selbst zu verlieren.
Wie trainierst du deine „mentalen Muskeln“ in herausfordernden Momenten? Und wie gönnst du dir Pausen?
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