💫Adventskalender Tag 17💫

Noch so ein Mythos – die über unterschiedliche Lerntypen und Lernstile. Diese sind in der Bildungsforschung seit langem ein umstrittenes Thema. Zahlreiche (Meta-) Studien widerlegen die Annahmen über unterschiedliche Lernstile, wie visuell, auditiv oder kinästhetisch.
💫Fehlende Evidenz: Eine umfassende Metaanalyse von R. Pashler et al. (2008) kommt zu dem Schluss, dass es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass Lernstile die Effektivität von Lernmethoden beeinflussen. Die Autoren betonten, dass individuelle Unterschiede im Lernen eher auf andere Faktoren zurückzuführen sind, wie etwa Vorkenntnisse und Motivation.
💫Variation: Eine Studie von Rohrer und Pashler (2012) zeigt, dass das Lernen durch Variation – also das Üben verschiedener Aufgaben anstelle des Fokussierens auf eine bestimmte Art – zu besseren Ergebnissen führt.
💫Kognitive Flexibilität: Forschungen wie die von Hattie (2012) unterstützen die Vorstellung von kognitiver Flexibilität, bei der Lernende verschiedene Strategien und Ansätze nutzen sollten, um ihr Verständnis zu vertiefen.
💫Individualisiert: Eine Untersuchung von Dunlosky et al. (2013) hebt hervor, dass individualisierte Lernstrategien, die auf die spezifischen Bedürfnisse und das Vorwissen der Lernenden abgestimmt sind, weitaus effektiver sind als die Anwendung eines festen Modells von Lernstilen.
💫Gruppenlernen: Eine aktuelle Studie von Mayer et al. (2020) fand heraus, dass das Lernen in Gruppen mit unterschiedlichen Perspektiven und Ansätzen das Verständnis fördert und die Fähigkeit zur Problemlösung verbessert.
💫Mulitmodal: Eine Untersuchung von Gordon et al. (2021) zeigt, dass die Verwendung von multimodalen Lehrmethoden (z.B. Kombination aus visuellen und auditiven Elementen) bei allen Lernenden zu besseren Ergebnissen führt, unabhängig von ihrem vermeintlichen Lernstil.

Tipps für den Lernalltag in Organisationen

⭐Multimodale und multisensuale Lehrmethoden: Eine Vielzahl von Lehrmethoden in Trainings und Workshops integrieren, da dies ALLEN Lernenden zu Gute kommt.
⭐Individuelle Anpassung: Vorwissen und die Interessen der Teilnehmenden in Trainings berücksichtigen – noch besser: direkt einbinden.
⭐Kognitive Flexibilität: Verschiedene Lernstrategien auszuprobieren und anzuwenden, reflektieren und immer mal wieder anpassen, auch diese können sich immer mal wieder ändern.
⭐Teamlernen fördern: Schafft Gelegenheiten für Lernen im Team und den Austausch unterschiedlicher Perspektiven, um das Lernen zu bereichern.
⭐Und: bitte endlich aufhören den Mythos von Lerntypen weiter zu verbreiten.

P.S. Willkommen zum diesjährigen ⭐ Adventskalender ⭐ – diesmal dreht sich alles um spannende Studienerkenntnisse mit direkten Tipps für Zusammenarbeit, Führung und Veränderung. Folgt mir gerne über die Glocke für alle weiteren Tage. Wer meinen monatlichen Newsletter rund um diese Themen abonnieren mag, findet den Link in den Kommentaren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert