Niemand kann andere motivieren! Und genau darin liegt die Chance im Change
Ich starte viele Motivations-Trainings für Führungskräfte mit der sogenannten Handstandmethode. „Wie würdest du dein Team am besten demotivieren (and have fun)?“
Erst Gelächter. Dann wird’s still.
Und plötzlich kommen Antworten wie:
„Indem ich jede Idee selbst beurteile.“
„Indem ich ständig alles kontrolliere.“
„Indem ich nur betone, was schiefläuft.“

In diesen Momenten passiert etwas Faszinierendes:
Wir erkennen, dass Motivation selten an zu wenig Einsatz scheitert – sondern an zu viel Kontrolle, Unsicherheit oder fehlendem Vertrauen.

Motivation ist kein Mindset. Motivation ist Biologie.
🧠 Der Neuropsychologe Klaus Grawe beschreibt vier psychologische Grundbedürfnisse, die wie das Fundament unseres Antriebs wirken:
1️⃣ Bindung: Ich bin verbunden und sicher.
2️⃣ Orientierung & Kontrolle: Ich verstehe, was passiert.
3️⃣ Selbstwerterhöhung: Ich werde gesehen.
4️⃣ Lustgewinn & Unlustvermeidung: Ich darf mich gut fühlen.
Wenn diese Bedürfnisse verletzt werden, kippt das System in Schutzmodus – genau das, was in Change-Prozessen so oft geschieht.
Denn Wandel bedeutet: Rollen verändern sich, Sicherheit wackelt, Kontrolle geht verloren.

Und genau da braucht es Führung, die diese psychologischen Grundpfeiler stabilisiert.
Deci & Ryan nennen das: Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit – die drei Schlüssel zur intrinsischen Motivation.
Und Herzberg erinnert uns daran: Man kann Zufriedenheit nicht erzeugen – man kann nur Bedingungen schaffen, in denen sie entsteht. Was genau Menschen motiviert? Fragen hilft. Schafft auch wieder Verbindung.

Das heißt für Führung:
Nicht motivieren, sondern ent-demotivieren.
Nicht anschieben, sondern Raum öffnen.

Mein pragmatisches Motivations-Futter für Change-Zeiten:
💬 für mehr Autonomie: Gib Orientierung im „Warum“, und Freiheit im „Wie“.
🎯 für Kompetenzerleben: Betone, was gelingt – gerade wenn Unsicherheit wächst.
🤝 für Verbundenheit im Team: Sorge für echte Begegnungen. Ohne Vertrauen keine Veränderungsenergie (sagen auch die Studien).
🙃 Humor macht es leichter:  „Wie könnten wir dieses Projekt garantiert scheitern lassen?“

Diese Perspektive entspannt und macht handlungsfähig.
Change funktioniert nicht durch Druck, sondern durch psychologische Kenntnisse. Motivierende Führung ist in Zeiten des Wandels weniger Feuerzeug, sondern gibt mehr Raum für Sauerstoff.

Wie gehst du mit Motivation um, wenn dein Team gerade durch Veränderung geht? Was hilft euch, handlungsfähig zu bleiben, wenn alles in Bewegung ist?

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